Mitarbeiter in Zypern einstellen

Zypern ist die perfekte Option für Unternehmen, die neue Märkte erkunden wollen. Denn dank der strategisch günstigen Lage der Insel zwischen Europa, Asien und Afrika können Sie mit einem Remote Team in Zypern Geschäftsverbindungen zu drei verschiedenen Kontinenten aufbauen.

Niedrige Lohnkosten sorgen dafür, dass internationale Unternehmen hier qualifizierte Arbeitskräfte zu sehr wettbewerbsfähigen Preisen rekrutieren können – nicht zu vergessen das attraktive Steuersystem des Landes. Zudem steht ein großer Talentpool für die Kandidatensuche bereit: Fast die Hälfte der einheimischen Bevölkerung verfügt über einen Hochschulabschluss. Ein weitere Grund, warum Unternehmen, die neue Mitarbeiter im Ausland einstellen wollen, bei ihrer Wahl auch Zypern auf dem Schirm haben sollten, ist die Tatsache, dass rund 80 Prozent der Bevölkerung sehr gut Englisch spricht.

Obwohl das Arbeitsrecht in Zypern nicht vorschreibt, dass Arbeitsverträge schriftlich abgefasst sein müssen, ist es gängige Praxis, neuen Mitarbeitern einen detaillierten Anstellungsvertrag auszuhändigen, der die genauen Konditionen des Beschäftigungsverhältnisses darlegt. Sollte kein schriftlicher Arbeitsvertrag geschlossen werden, so müssen Arbeitgeber ihren Beschäftigten eine schriftliche Erklärung zukommen lassen, die alle grundlegenden Informationen enthält. Dazu gehören:

• Vertragsparteien – unter Angabe eines eingetragenen Unternehmenssitzes

• Vertragsbeginn (und Vertragslaufzeit für befristete Arbeitsverträge)

• Arbeitsort

• Beschreibung der Tätigkeit

• Grundgehalt sowie Sonderzahlungen und Prämien

• Arbeitszeiten und Überstundenregelung

• Urlaubstage

• Kündigungsfristen

Probezeit

Generell gelten in Zypern die ersten 26 Wochen in einer neuen Anstellung als Probezeit.

Wöchentliche Arbeitszeit und Pausen

Die Arbeitszeiten in Zypern variieren je nach Berufszweig und den im entsprechenden Tarifvertrag festgelegten Regelungen, aber die meisten Arbeitnehmer arbeiten zwischen 38 und 40 Stunden pro Woche.

Ruhezeiten und Pausen sind wie folgt geregelt:

• die tägliche Ruhezeit eines Arbeitnehmers darf nicht kürzer als elf Stunden sein

• jedem Arbeitnehmer muss eine wöchentliche Ruhezeit von mindestens 35 Stunden gewährt werden

• nach sechs Stunden Arbeit haben die Mitarbeiter Anspruch auf 15 Minuten Pause

Überstunden

Als Überstunden zählt jegliche Arbeit, die ein Arbeitnehmer zusätzlich zu seiner regulären Arbeitszeit erbringt. Überstundenarbeit ist grundsätzlich erlaubt, solange die wöchentliche Arbeitszeit des Mitarbeiters 48 Stunden nicht überschreitet. Der Überstundenzuschlag ist nicht gesetzlich festgelegt, sondern unterliegt sowohl individuellen als auch kollektiven Vereinbarungen.

Mitarbeiter in Zypern können entweder auf wöchentlicher oder monatlicher Basis bezahlt werden.

Mindestlohn

Der monatliche Mindestlohn ist derzeit (Februar 2023) auf 885 Euro festgelegt. Laut Gesetz muss er nach sechs Monaten der Beschäftigung auf 940 Euro pro Monat ansteigen.

Krankengeld

In Zypern wird der Krankenstand sowohl durch kollektive als auch durch individuelle Vereinbarungen geregelt. Grundsätzlich besteht für den Arbeitgeber keine Verpflichtung, Krankengeld zu zahlen. Arbeitnehmern, denen weder unter ihrem individuellen Arbeitsvertrag noch unter einem geltenden Tarifvertrag Krankengeld vom Arbeitgeber zusteht, erhalten entsprechende Zahlungen von der Sozialversicherung für eine maximale Dauer von 156 Tagen – in bestimmten Fällen verlängerbar auf 312 Tage.

Bonus- und Prämienzahlungen

Auch wenn sie nicht gesetzlich vorgeschrieben sind, so sind Bonus- und Prämienzahlungen in Zypern durchaus üblich.

Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gelten in Zypern die folgenden Steuer- und Sozialversicherungssätze (Stand Februar 2023):

Steuern

Arbeitgeber

12,5%

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• 12,5% Körperschaftssteuer

• 19% Umsatzsteuer (Standardsatz)

Arbeitnehmer

bis zu 35% *

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Löhne und Gehälter werden mit bis zu 35% versteuert.

Sozialabgaben

Arbeitgeber

22,9%

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22,9% des Bruttoeinkommens des Arbeitnehmers

Arbeitnehmer

10,95%

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10,95% des Bruttoeinkommens

Bitte beachten Sie, dass die hier angegebenen Sozialabgaben nicht unbedingt die tatsächlichen Beschäftigungskosten widerspiegeln. Diese können je nach Arbeitsvertrag und aufgrund anderer Faktoren (z. B. 13. und 14. Gehalt, Zuschüsse zur Krankenversicherung, Rückstellung für Abfindungen etc.) abweichen.

Urlaubsanspruch

Arbeitnehmer in Zypern haben Anspruch auf mindestens 20 Tage bezahlten Urlaub im Jahr – 24 Tage für Arbeitnehmer mit einer Sechs-Tage-Woche. Die Zahl der gesetzlichen Feiertage variiert von Jahr zu Jahr und liegt zwischen 14 und 17.

Mutterschutz und Vaterschaftsurlaub

Arbeitnehmerinnen, die ein Kind erwarten, haben Anspruch auf bis zu 18 Wochen Mutterschutz. Davon müssen mindestens zwei Wochen vor und neun Wochen nach der Geburt genommen werden. Während dieser Zeit erhält die Mutter von der Sozialversicherung ein Mutterschaftsgeld in Höhe von 72 Prozent ihres üblichen Lohns – maximal jedoch 753,32 Euro pro Woche. Laut einem neuen Erlass in 2021 erhöht sich der gesetzliche Anspruch auf Mutterschutz beim zweiten Kind auf 22 Wochen und für jedes weitere Kind auf 26 Wochen.

Väter haben innerhalb der ersten 16 Wochen nach der Geburt Anspruch auf 14 Tage Vaterschaftsurlaub. Die Zahlungen während des Vaterschaftsurlaubs entsprechen der Höhe des Mutterschaftsgeldes.

Elternzeit

Mütter und Väter mit Kindern unter 8 Jahren haben Anspruch auf 18 Wochen Elternurlaub. Nach einer Gesetzesänderung im Jahr 2022 werden nun 8 Wochen Elternurlaub durch ein Elterngeld abgegolten.

Sonstige Arbeitnehmeransprüche

Zusätzlich haben Arbeitnehmer folgende Urlaubsansprüche:

• 5 Tage unbezahlter Urlaub für pflegende Angehörige pro Jahr

• 7 Tage unbezahlter Urlaub pro Jahr aus dringenden familiären Gründen

Laut Gesetz kann das Arbeitsverhältnis in mehreren Fällen beendet werden. Dazu zählen, neben einer einvernehmlichen Aufhebung des Beschäftigungsverhältnisses, dem Auslaufen eines befristeten Anstellungsvertrags oder der Kündigung durch den Mitarbeiter, auch die folgenden Kündigungsgründe (nicht vollständige Liste):

• fristlose Entlassung wegen groben Fehlverhaltens (keine Kündigungsfrist)

• Verstoß gegen die Bestimmungen des Arbeitsvertrags (keine Kündigungsfrist)

• unzureichende Leistung des Mitarbeiters

• längerfristige Krankheit des Arbeitnehmers

• betriebsbedingte Kündigung

Außer in den ersten beiden Fällen müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses die folgenden Kündigungsfristen einhalten (abhängig von der Dauer der Betriebszugehörigkeit des Mitarbeiters):

Für jede zusätzliche Tranche von 52 Wochen verlängert sich die Kündigungsfrist um eine weitere Woche, bis ein Maximum von acht Wochen erreicht ist. Für Arbeitnehmer gelten die folgenden Kündigungsfristen:

Mitarbeiter, die betriebsbedingt gekündigt werden, haben ein Recht auf eine Entschädigungszahlung, die wie folgt berechnet wird:

• bis zu 4 Jahren Betriebszugehörigkeit: 2 Wochengehälter pro 52 Wochen Betriebszugehörigkeit

• 5 bis 10 Jahre Betriebszugehörigkeit: zweieinhalb Wochengehälter pro 52 Wochen Betriebszugehörigkeit

• 11 bis 15 Jahre Betriebszugehörigkeit: drei Wochengehälter pro 52 Wochen Betriebszugehörigkeit

• 16 bis 20 Jahre Betriebszugehörigkeit: dreieinhalb Wochengehälter pro 52 Wochen Betriebszugehörigkeit

• mehr als 20 Jahre Betriebszugehörigkeit: vier Wochengehälter pro 52 Wochen Betriebszugehörigkeit