Mitarbeiter in Südkorea einstellen

Südkorea ist die Heimat zahlreicher namhafter Global Player, darunter Samsung, LG, Hyundai und KIA. Die Republik in Ostasien ist darüber hinaus von großem Interesse für internationale Unternehmen, die auf der Suche nach frischen Talenten für ihre globalen Teams sind.

Laut OECD hat die Jugend Südkoreas das weltweit beste Bildungsniveau – gemessen am Prozentsatz der 25- bis 34-Jährigen mit abgeschlossenem Hochschulabschluss. Die Zahl der Hochschulabgänger mit einem Abschluss in den Bereichen Wissenschaft und Technologie ist besonders hoch.

Trotz ihres herausragenden Bildungsniveaus tun sich viele junge Berufseinsteiger schwer, einen Job zu finden, da es zu wenig offene Stellen im Land gibt. Dieser Mangel an Karrierechancen mit örtlichen Arbeitgebern stellt ein großes Potenzial für ausländische Arbeitgeber dar, die sich die besten Kandidaten aus Südkoreas Talentpool aussuchen können.

Arbeitsverträge bedürfen immer der Schriftform. Zu den obligatorischen Vertragsbestandteilen gehören Lohn, Arbeitszeit, bezahlte wöchentliche freie Tage, bezahlter Jahresurlaub und Kündigungsfristen. Was die Vertragssprache betrifft, so ist es möglich, den Vertrag in einer Fremdsprache abzufassen.

Sowohl unbefristete als auch befristete Verträge sind möglich. Die Dauer eines befristeten Anstellungsvertrags darf jedoch nicht länger als 2 Jahre sein. Sollte das Beschäftigungsverhältnis über die 2-Jahres-Grenze hinaus andauern, erhält der Mitarbeiter automatisch den Status eines unbefristet angestellten Arbeitnehmers.

Probezeit

Das Gesetz legt keine Regelungen von Probezeiten fest. In der Praxis gelten jedoch die ersten 3 Monate als Probefrist. Während dieser Zeit kann das Beschäftigungsverhältnis ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist beendet werden.

Wöchentliche Arbeitszeit und Pausen

Eine normale Arbeitswoche umfasst 40 Stunden. Die tägliche Regelarbeitszeit sind 8 Stunden. Während eines 8-Stunden-Tags müssen Arbeitnehmer mindestens 1 Stunde Pause haben. Pro Woche steht jedem Mitarbeiter außerdem ein voller Ruhetag zu. Dieser fällt für gewöhnlich auf den Sonntag.

Überstunden

Arbeit, die zusätzlich zur normalen 40-Stunden-Woche verrichtet wird, zählt als Überstunden. Der Überstundenzuschlag liegt in der Regel bei 50%. Pro Woche darf ein Mitarbeiter nicht mehr als 12 Überstunden leisten.

Mitarbeiter in Südkorea werden für gewöhnlich einmal im Monat bezahlt.

Mindestlohn

Aktuell (Februar 2023) liegt der nationale Mindestlohn bei 9.620 KRW pro Stunde und 2.020.000 KRW pro Monat.

Krankengeld

Arbeitgeber sind nicht verpflichtet, kranken Mitarbeitern weiterhin Löhne zu zahlen oder ihnen Krankenurlaub zu gewähren. Es sei denn, es handelt sich um eine arbeitsbedingte Krankheit oder Verletzung. In diesem Fall muss der Arbeitgeber dem Mitarbeiter für eine Dauer von 3 Monaten ein Krankengeld in Höhe von 70% des üblichen Gehalts zahlen.

Bonus- und Prämienzahlungen

Es besteht keine gesetzliche Verpflichtung, Mitarbeitern ein 13. Gehalt oder sonstige Boni zu zahlen.

Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gelten in Südkorea die folgenden Steuer- und Sozialversicherungssätze (Stand Februar 2023):

Steuern

Arbeitgeber

bis zu 24%

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• Körperschaftsteuer: 9% bis 24%

• Örtliche Gewerbesteuer: 1% – 2,5%

• Umsatzsteuer (Standardsatz): 10%

Arbeitnehmer

bis zu 45% *

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Lohnsteuersätze reichen von 6% bis 45%.

Außerdem wird eine zusätzliche Lohnsteuer von der jeweiligen Provinz erhoben.

Sozialabgaben

Arbeitgeber

bis zu 29%

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• 4,5% gesetzliche Rentenversicherung (Mindestbeitrag: 15.750 KRW; Höchstbeitrag: 248.850 KRW)

• 3,924% Krankenversicherung (inkl. Langzeitpflegeversicherung)

• 1,15% – 1,75% Arbeitslosenversicherung (abhängig von der Zahl der Mitarbeiter und Geschäftstätigkeit des Unternehmens)

• 0,7% – 18,6% Arbeitsunfallversicherung

Arbeitnehmer

9,125%

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• 4,5% gesetzliche Rentenversicherung (Mindestbeitrag: 15.750 KRW; Höchstbeitrag: 248.850 KRW)

• 3,924% Krankenversicherung (inkl. Langzeitpflegeversicherung)

• 0,9% Arbeitslosenversicherung

Bitte beachten Sie, dass die hier angegebenen Sozialabgaben nicht unbedingt die tatsächlichen Beschäftigungskosten widerspiegeln. Diese können je nach Arbeitsvertrag und aufgrund anderer Faktoren (z. B. 13. und 14. Gehalt, Zuschüsse zur Krankenversicherung, Rückstellung für Abfindungen etc.) abweichen.

Urlaubsanspruch

Im ersten Jahr besteht Anspruch auf einen Tag Urlaub pro gearbeitetem Monat. Nach dem ersten Jahr gilt ein Mindesturlaubsanspruch von 15 bezahlten Urlaubstagen im Jahr. Nach 3 Jahren Betriebszugehörigkeit erhöht sich die Zahl der bezahlten Urlaubstage alle zwei Jahre um einen zusätzlichen Tag. Das Maximum sind 25 Tage.

Zusätzlich zählt Südkorea 12 gesetzliche Feiertage – je nach Jahr kommen zusätzliche Feiertage hinzu.

Mutterschutz und Vaterschaftsurlaub

Werdende Mütter haben Anspruch auf 90 Tage Mutterschutz, also jeweils 45 Tage vor und nach der Geburt. Während der ersten 60 Tage zahlt der Arbeitgeber weiterhin den vollen Lohn. Die ausstehenden 30 Tage erhält die Arbeitnehmerin Geld von der Sozialversicherungsbehörde. Bei Mehrlingsgeburten verlängert sich der Mutterschutz auf 120 Tage, von denen 75 voll bezahlt sind.

Für Väter besteht Anspruch auf 10 Tage Vaterschaftsurlaub, der in zwei getrennte Urlaubsabschnitte aufgeteilt werden kann. Der Urlaub muss innerhalb von 90 Tagen nach der Geburt genommen werden.

Elternzeit

Eltern haben das Recht, ein Jahr lang in Elternzeit zu gehen, bis ihr Kind 8 Jahre alt ist. Elternzeit wird von der Sozialversicherungsbehörde bezahlt zu Sätzen von:

• 80% in den ersten 3 Monaten

• 50% in den Monaten 4 bis 6

Ab dem 7. Monat des Elternurlaubs ist der Urlaub unbezahlt. Die Regierung plant, den Elternurlaub von einem Jahr auf eineinhalb Jahre zu verlängern.

Sonstige Arbeitnehmeransprüche

Es besteht Anspruch auf Sonderurlaub in mehreren Fällen. Dazu zählt:

• 90 Tage Pflegeurlaub, um sich um nahe Familienmitglieder zu kümmern

• Bildungsurlaub: Verringerung der Arbeitszeiten während eines Jahres zu Bildungszwecken

Nach dem Ablauf der ersten drei Monate brauchen Arbeitgeber einen triftigen Grund, um einen Mitarbeiter zu entlassen. Dazu zählen unter anderem Unehrlichkeit, Fahrlässigkeit sowie sonstiges Fehlverhalten am Arbeitsplatz. Befristet Arbeitsverträge bedarfen keiner separaten Kündigung.

Für Arbeitgeber gilt eine Kündigungsfrist von 30 Tagen (stattdessen kann auch eine Kündigungsentschädigung gezahlt werden). Während der ersten 3 Monate des Beschäftigungsverhältnis muss keine Kündigungsfrist eingehalten werden. Die Kündigungsfrist entfällt auch bei unerwarteter Betriebsaufgabe (z.B. in Folge einer Naturkatastrophe) oder in Fällen von grober Fahrlässigkeit des Mitarbeiters.

In Südkorea besteht kein Anspruch auf eine Abfindungszahlung als solche. Arbeitgeber sind jedoch dazu verpflichtet, entweder eine betriebliche Altersversorgung einzurichten und in diese einzuzahlen oder bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses eine Prämie in Höhe von 30 Tageslöhnen pro Beschäftigungsjahr zu zahlen.