Hauptstadt
Vilnius
Bevölkerung
2,8 Millionen
Sprache
Litauisch
Zeitzone
UTC +2
Arbeitswoche
40 Stunden
Lohnnebenkosten
bis zu 3,03%
Währung
Euro (EUR)
Gehaltsabrechnung
monatlich
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Unternehmen, die auf der Suche nach frischen Talenten für ihre Remote Teams sind, sollten Litauen auf jeden Fall als Hiring Destination im Blick haben. Schließlich bietet der baltische Staat internationalen Arbeitgebern nicht nur einen großen Pool an hochqualifizierten Arbeitskräften, sondern macht diese dank niedriger Lohnkosten auch noch zu einem sehr attraktiven Preis verfügbar.
Vor allem was die Qualifikation junger Arbeitnehmer betrifft, sind die Aussichten in Litauen gut: Im Ranking der EU-Länder mit dem höchsten Anteil an jungen Arbeitskräften mit Hochschulabschluss belegt die Republik Platz vier. Da rund 85 Prozent der jungen Fachkräfte des Landes sehr gut Englisch sprechen, ist ein reibungsloser Arbeits- und Kommunikationsablauf mit Ihrem neuen Remote Team Mitglied garantiert.
Arbeitsverträge in Litauen müssen schriftlich abgefasst sein, den formalen Anforderungen des nationalen Arbeitsrechts entsprechen und mindestens die folgenden grundlegenden Informationen enthalten:
Vertragsparteien
Vertragsbeginn (und Vertragslaufzeit für befristete Arbeitsverträge)
Arbeitsort
Beschreibung der Tätigkeit
Grundgehalt sowie Sonderzahlungen und Prämien
Arbeitszeiten
Urlaubstage
Kündigungsfristen
Mitarbeiter können entweder auf der Basis eines unbefristeten oder eines befristeten Vertrags eingestellt werden. Letzterer kann nicht für einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren abgeschlossen werden. Es ist ratsam, den Arbeitsvertrag auf Litauisch abzufassen.
Arbeitnehmer und Arbeitgeber können sich auf eine Probezeit einigen, die jedoch nicht länger als drei Monate sein sollte.
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Arbeitnehmer in Litauen arbeiten in der Regel 40 Stunden pro Woche, d.h. fünf Acht-Stunden-Tage. Nach fünf Stunden Arbeit sollten Mitarbeiter eine Pause von mindestens 30 Minuten – höchstens jedoch zwei Stunden – erhalten.
In Bezug auf die täglichen und wöchentlichen Ruhezeiten gelten die folgenden Regelungen
die wöchentliche Ruhezeit sollte nicht kürzer als 35 Stunden sein – in der Regel wird samstags und sonntags nicht gearbeitet
die tägliche Ruhezeit sollte nicht kürzer als elf Stunden sein
Sofern nicht bestimmte Sonderbedingungen erfüllt sind, ist Überstundenarbeit nur mit Zustimmung des Arbeitnehmers zulässig. Innerhalb einer einzigen Woche darf ein Mitarbeiter höchstens acht Überstunden erbringen. Die zulässige wöchentliche Höchstarbeitszeit liegt damit bei 48 Stunden.
Pro Jahr ist die Zahl der Überstunden auf 180 Stunden begrenzt. An normalen Arbeitstagen liegt der Überstundenzuschlag bei 50%. Für Arbeit an einem Ruhe- oder Feiertag muss der doppelte, beziehungsweise zweieinhalbfache Satz gezahlt werden.
Arbeitgeber können ihre Mitarbeiter in Litauen entweder ein- oder zweimal im Monat bezahlen.
Aktuell (Stand Februar 2023) liegt der gesetzliche Mindestlohn in Litauen bei 840 Euro pro Monat.
Im Krankheitsfall hat der betroffene Mitarbeiter Anspruch auf Lohnfortzahlung. Während der ersten beiden Krankheitstage ist der Arbeitgeber zu einer Entgeltfortzahlung in Höhe von 62,06% der üblichen Vergütung verpflichtet.
Ab dem dritten Tag erhalten Arbeitnehmer ein Krankengeld von der Sozialversicherungsbehörde. Der Krankenstand ist auf 120 aufeinanderfolgende Tage begrenzt – oder auf insgesamt 140 Tage innerhalb eines Kalenderjahres. Bei Überschreitung dieser Grenzen kann der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis kündigen.
Obwohl es keine gesetzlichen Vorschriften bezüglich der Zahlung eines Jahresbonus gibt, ist es üblich, Mitarbeitern leistungsbasierte Prämien anzubieten.
Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gelten in Litauen die folgenden Steuer- und Sozialversicherungssätze (Stand Februar 2023):
Arbeitgeber
bis zu 15%
0% bis 15% Körperschaftsteuer
21% Umsatzsteuer
Arbeitnehmer
bis zu 32%
bis 101.904 Euro: 20%
zusätzliche 32% auf Einkommen über 101.904 Euro
Arbeitgeber
bis zu 3,03%
1,31% bis 2,03% Arbeitslosenversicherung
0,16% Lohngarantiefonds
0,16% Fonds für langfristige Beschäftigung
etwa 0,14% Arbeitsunfallversicherung
Arbeitnehmer
etwa 19,5% *
8,72% Altersvorsorge
1,99% Fonds zur Krankheitsvorsorge
1,81% Fonds für Mutterschaftsleistungen
6,98% Krankenversicherung
2,4% bis 3% optionale Altersvorsorge
*Beitragssätze können je nach Position des Arbeitnehmers variieren.
Bitte beachten Sie, dass die hier angegebenen Sozialabgaben nicht unbedingt die tatsächlichen Beschäftigungskosten widerspiegeln. Diese können je nach Arbeitsvertrag und aufgrund anderer Faktoren (z. B. 13. und 14. Gehalt, Zuschüsse zur Krankenversicherung, Rückstellung für Abfindungen etc.) abweichen.
Arbeitgeber müssen ihren Mitarbeitern mindestens 20 Kalendertage bezahlten Urlaub pro Jahr gewähren – 24 Tage für Mitarbeiter mit einer Sechs-Tage-Woche. Zusätzlich gibt es zwölf gesetzliche Feiertage, an denen Mitarbeiter generell nicht arbeiten müssen.
Der Mutterschutz in Litauen umfasst 126 Kalendertage, die in 70 Tage vor und 56 Tage nach der Geburt aufgeteilt sind – bei Mehrlingsgeburten zweimal 70 Tage. Während dieser Zeit zahlt die Sozialversicherungsbehörde ein Mutterschaftsgeld, das auf der Grundlage des üblichen Einkommens berechnet wird.
Väter können während der ersten drei Monate nach der Geburt ihres Kindes bis zu 30 Tage Vaterschaftsurlaub nehmen. Die Leistungen werden ebenfalls von der Sozialversicherungsbehörde übernommen.
Zusätzlich zu Mutterschutz und Vaterschaftsurlaub können Mütter und Väter in Elternzeit gehen, bis das Kind das dritte Lebensjahr erreicht. Elterngeld wird entweder für ein Jahr (zu einem Satz von 77,58%) oder für zwei Jahre (zu einem Satz von 54,31% im ersten und zu einem Satz von 31,03% im zweiten Jahr) bezahlt.
Andere Arten von Urlaub, die im litauischen Recht vorgesehen sind, sind:
Bildungsurlaub
Sabbatical-Urlaub
Urlaub für offizielle oder öffentliche Aufgaben
Unbezahlter Urlaub
Darüber hinaus haben Arbeitnehmer mit Kindern Anspruch auf Sonderurlaub für die Kinderbetreuung. So können beispielsweise Arbeitnehmer mit mindestens einem Kind unter 12 Jahren alle drei Monate einen zusätzlichen Urlaubstag nehmen.
Laut Gesetz kann das Arbeitsverhältnis in mehreren Fällen beendet werden. Neben einer einvernehmlichen Aufhebung des Beschäftigungsverhältnisses, dem Auslaufen eines befristeten Anstellungsvertrags oder der Kündigung durch den Mitarbeiter definiert Litauens Arbeitsrecht zusätzlich die folgenden Kündigungsgründe (nicht vollständige Liste):
betriebsbedingte Kündigung
fristlose Entlassung wegen groben Fehlverhaltens
Verstoß gegen des Arbeitsvertrag
Minderleistung des Mitarbeiters
Unfähigkeit des Mitarbeiters, die Anforderungen des Jobs zu erfüllen
lang andauernde Krankheit
Mit der 2017 erfolgten Überarbeitung des litauischen Arbeitsgesetzes haben sich auch die gesetzlichen Kündigungsfristen verkürzt. Diese sind nun wie folgt festgelegt:
drei Tage während der Probezeit des Arbeitnehmers
zwei Wochen bei einer Betriebszugehörigkeit von weniger als einem Jahr
ein Monat bei einer Betriebszugehörigkeit von mehr als einem Jahr
Steht der zu kündigende Arbeitnehmer kurz vor der Pensionierung – als Maßstab gelten fünf Jahre bis zum Renteneintritt – verdoppeln sich die Kündigungsfristen. Für Arbeitnehmer mit Kindern unter 14 Jahren sind die Kündigungsfristen dreimal so lang.
Beendet der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis aus einem anderen Grund als dem persönlichen Fehlverhalten des Arbeitnehmers, muss er eine Abfindung zahlen. Seit 2017 ist die Höhe der Abfindung auf die folgenden Summen beschränkt:
zwei Monatslöhne für Arbeitnehmer mit einer Betriebszugehörigkeit von mehr als einem Jahr
ein halber Monatslohn für Mitarbeiter, deren Betriebszugehörigkeit kürzer als ein Jahr ist – mit Ausnahme der Probezeit des Mitarbeiters, in der keine Abfindung gezahlt werden muss
Bei langjähriger Betriebszugehörigkeit sieht das Gesetz außerdem eine zusätzliche Zahlung vor. Arbeitgeber haben auch die Option, sich für eine kurzfristige Entlassung mit einer Kündigungsfrist von drei Tagen zu entscheiden. In dem Fall müssen sie dem Mitarbeiter als Entschädigung allerdings eine Abfindung in Höhe von sechs Monatslöhnen anbieten.
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