Compliance
Author
Laura Bohrer
Date published
04.05.2022
Unternehmen, die in verschiedenen Ländern präsent sind, sind einer ganzen Reihe von Compliance-Risiken ausgesetzt. Mitarbeiter rechtskonform einstellen, Steuern richtig abführen, Lohnabrechnungen anfertigen, Lohnzettel ausstellen... All diese Tätigkeiten, die bei internationalen Unternehmen zum täglichen Geschäft gehören, unterliegen festen Regeln, die jedoch von Land zu Land unterschiedlich sind.
All diese Vorschriften im einzuhalten, wenn Sie einen neuen Remote Mitarbeiter für Ihr globales Team einstellen, ist an sich schon Herausforderung genug. Hinzu kommt noch, dass sich die arbeitsrechtlichen Vorschriften und Gesetze ständig ändern.
Je mehr Länder Sie mit Ihrem Unternehmen erschließen, desto mehr Arbeit hat Ihr Compliance-Team, um den Überblick über die arbeitsrechtlichen Änderungen in den jeweiligen Ländern zu behalten. Dies erhöht nicht nur Ihre Compliance-Kosten, sondern setzt Ihr Unternehmen auch einem immer höheren Risiko aus, gegen irgendwelche Vorschriften und Gesetze zu verstoßen. Dies gilt insbesondere in Europa.
In diesem Blog-Beitrag gehen wir auf einige der wichtigsten Änderungen im Arbeitsrecht aus 2021 und 2022 ein, die Arbeitgeber mit Mitarbeitern in Europa beherzigen sollten.
Eine der wichtigsten Änderungen des belgischen Arbeitsrechts im Jahr 2022 ist eine neue Regelung, die Arbeitnehmern ein Recht auf eine Vier-Stunden-Arbeitswoche zuspricht. Nach der neuen Regelung dürfen Arbeitnehmer von ihren Arbeitgebern verlangen, ihre wöchentliche Arbeitszeit von 38 Stunden auf vier Tage zu verteilen und so ihr Wochenende auf drei Tage zu verlängern.
Eine weitere Neuerung ist die offizielle Einführung des Rechts der Arbeitnehmer, offline zu sein. Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten sind dazu verpflichtet, dieses Recht zu respektieren. Im Jahr 2021 hat Belgien außerdem den gesetzlichen Vaterschaftsurlaub von 10 auf 15 Tage verlängert - eine weitere Verlängerung auf insgesamt 20 Tage ist für 2023 geplant.
Sie wollen einen neuen Mitarbeiter in Belgien einstellen? In unserem Global Hiring Guide lesen Sie alles, was Sie über das örtliche Arbeitsrecht wissen müssen.
Es gibt mehrere Änderungen im deutschen Arbeitsrecht, die seit Beginn dieses Jahres Gültigkeit besitzen oder voraussichtlich noch in diesem Jahr in Kraft treten werden. So entfällt zum Beispiel ab Juli 2022 die Verpflichtung für Arbeitnehmer, ihrem Arbeitgeber eine ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorzulegen.
Ab Juli können Arbeitgeber die relevanten Daten über die Arbeitsunfähigkeit ihres Mitarbeiters stattdessen direkt bei der jeweiligen Krankenkasse abrufen. Auch die Mindestlöhne in Deutschland steigen. Im Januar kletterte der Mindestlohn auf 9,82 Euro pro Stunde. Eine weitere Erhöhung auf 10,45 Euro pro Stunde ist für Juli dieses Jahres geplant.
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Im Juli 2021 trat eine Änderung des französischen Arbeitsrechts in Kraft, die Vätern von Neugeborenen ein Recht auf 28 Tage Vaterschaftsurlaub einräumt, d. h. drei Tage Geburtsurlaub plus 25 Tage zusätzlichen Vaterschaftsurlaub. Die ersten drei Tage Geburtsurlaub werden weiterhin vom Arbeitgeber bezahlt, aber die zusätzlichen 25 Tage werden über das Sozialversicherungssystem abgewickelt.
Mit den neuen Vorschriften wurde der Anspruch auf Vaterschaftsurlaub von 14 Tage auf 28 Tage verdoppelt. Außerdem ist nun eine Woche Vaterschaftsurlaub obligatorisch. Mit den neuen Vorschriften will die französische Regierung mehr Gleichheit zwischen Männern und Frauen schaffen.
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2021 hat einige große Veränderungen im griechischen Arbeitsrecht mit sich gebracht. Mit dem Gesetz 4808/2021 wurden mehrere Änderungen eingeführt, die das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber betreffen, einschließlich der Urlaubsregelungen. Nach den neuen Vorschriften haben Väter von neugeborenen Kindern nun das Recht auf 14 Tage bezahlten Vaterschaftsurlaub - statt wie bisher zwei Tage.
Auch die Regelungen für den Elternurlaub haben sich geändert. Während die Gesamtdauer des Urlaubs von vier Monaten pro Elternteil gleich geblieben ist, sind die ersten beiden Monate jetzt bezahlt. Darüber hinaus erhalten Eltern von Kindern unter 18 Jahren vier Tage zusätzlichen Urlaub, den sie nutzen können, um die schulischen Fortschritte ihres Nachwuchses zu überprüfen.
Zu den weiteren Änderungen, die das Gesetz 4808/2021 mit sich bringt, gehören das Recht auf flexible Arbeitsregelungen für Eltern mit Kindern unter 12 Jahren und die Ausweitung der Überstundengrenze von 120 auf 150 Stunden pro Jahr.
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Im März 2022 wurde ein neues Gesetz verabschiedet, das Arbeitnehmern in Irland Anspruch auf drei Tage bezahlten Krankenurlaub gewährt. Gegen Vorlage eines ärztlichen Attests erhalten Arbeitnehmer, die bereits länger als 13 Wochen für ihren Arbeitgeber tätig waren, drei Tage lang Krankengeld. Die Höhe des vom Arbeitgeber zu zahlenden Krankengeldes ist auf 70 % des üblichen Verdienstes festgelegt - allerdings begrenzt auf 110 Euro pro Tag.
Da Irland in Sachen Krankengeld noch einiges aufzuholen hat, hat die Regierung bereits angekündigt, den gesetzlichen Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall schrittweise zu erhöhen. Im Jahr 2024 werden Arbeitnehmer 5 Tage Krankheitsurlaub erhalten. Im Jahr 2025 werden es 7 Tage sein, und im Jahr 2026 wird die Zahl der bezahlten Krankheitstage auf 10 steigen.
Eine weitere Änderung des irischen Arbeitsrechts soll in diesem Sommer in Kraft treten. Ab Juli werden Eltern mit Kindern unter zwei Jahren Anspruch auf jeweils 7 Wochen bezahlten Elternurlaub haben. Derzeit ist der Elternurlaub auf 5 Wochen pro Elternteil begrenzt.
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Es gibt eine Reihe von Änderungen im niederländischen Arbeitsrecht, die Anfang 2022 in Kraft getreten sind oder im Laufe dieses Jahres noch in Kraft treten sollen. Einige der Änderungen betreffen die Frauenquote in Führungspositionen. Nach den neuen Vorschriften muss sich der Aufsichtsrat eines Unternehmens nun zu mindestens einem Drittel aus Männern und zu mindestens einem Drittel aus Frauen zusammensetzen.
Eine weitere wichtige Änderung ist die Ausweitung des bezahlten Elternurlaubs. Hierzu soll am 2. August 2022 ein neues Gesetz in Kraft treten, welches einen neunwöchigen bezahlten Elternurlaub für jeden Elternteil vorsieht. Der Urlaub wird mit 50 % des Tagesverdienstes vergütet. Derzeit ist Elternurlaub in den Niederlanden unbezahlt.
Zu den weiteren Änderungen des niederländischen Arbeitsrechts gehören die Einführung einer unversteuerten Homeoffice Zulage und die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 1.725 EUR pro Monat (für Arbeitnehmer über 21 Jahre).
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Am 1. Januar 2022 trat unter der Bezeichnung “New Deal” in Polen eine weitreichende Steuerreform in Kraft. Die neuen Steuervorschriften wirken sich unmittelbar auf die Lohn- und Gehaltsabrechnungen in Polen aus, da sie unter anderem eine Erhöhung des individuellen Steuerfreibetrags auf 30.000 PLN und eine Anhebung der Einkommensgrenze für die erste Steuerstufe von 85.000 PLN auf 120.000 PLN vorsehen.
Arbeitsrechtlich wird es im Jahr 2022 einige wichtige Änderungen geben, die den Urlaubsanspruch frischgebackener Eltern betreffen. Die polnische Regierung hat angekündigt, dass sie plant, den Elternurlaub von derzeit 32 auf 41 Wochen zu verlängern, wobei mindestens 9 Wochen für jeden Elternteil reserviert sein sollen.
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Unternehmen, die im Vereinigten Königreich tätig sind und dort auf die Dienste selbstständiger Auftragnehmer zurückgreifen möchten, sollten die geänderten IR35-Vorschriften beachten. Die IR35-Regeln betreffen die Besteuerung von arbeitnehmerähnlichen Selbstständigen, die Arbeitsleistungen für Unternehmen erbringen. Nach einer Änderung im April 2021 liegt es nun in der Verantwortung des Unternehmens, welches den Auftragnehmer beschäftigt, dessen Beschäftigungsstatus zu bestimmen - zuvor war dafür der Auftragnehmer selbst zuständig.
Arbeitgeber sind außerdem verpflichtet, die Einzelheiten ihrer Einstufungsentscheidung zu dokumentieren und die britische Steuerbehörde (HMRC) zu informieren. Eine weitere Änderung, die sich auf Arbeitgeber im Vereinigten Königreich auswirkt, ist die Anhebung des nationalen Mindestlohns, der nun auf 9,50 GBP pro Stunde für Arbeitnehmer ab 23 Jahren festgelegt ist (gültig seit dem 1. April 2022).
Eine weitere Änderung des britischen Arbeitsrechts betrifft die Regelung der Arbeitszeiten. Demnach besteht nun ab der ersten Woche ein Recht auf flexible Arbeitszeiten. Zuvor konnten nur Mitarbeiter, die bereits für mindestens 26 Wochen für ihren Arbeitgeber gearbeitet hatten, von diesem Recht Gebrauch machen.
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Ende letzten Jahres hat Zypern sein Gesetz über den Mutterschaftsurlaub geändert. Nach der Änderung dürfen Arbeitnehmerinnen in Zypern nun einen verlängerten Mutterschaftsurlaub für ihr zweites sowie jedes nachfolgende Kind nehmen. Nach den neuen Vorschriften stehen der Mutter für das zweite Kind 22 Wochen und für jedes weitere Kind sogar 26 Wochen Mutterschaftsurlaub zu. Der Anspruch auf Mutterschaftsurlaub für das erste Kind blieb unverändert (18 Wochen).
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Arbeitsrechtliche Vorschriften ändern sich ständig. Für Unternehmen, die in mehreren Ländern Mitarbeiter beschäftigen, stellen Gesetzesänderungen ein erhebliches Compliance-Risiko dar. Mit fortschreitender Expansion müssen immer mehr Ressourcen aufgewendet werden, um die neuesten Änderungen im Auge zu behalten. Gelingt das nicht, drohen hohe Bußgelder, und im schlimmsten Fall sogar Klagen.
Eine Plattform wie Lano ist darauf ausgelegt, Ihnen die Compliance-Last beim Einstellen von Remote Mitarbeitern abzunehmen und die Einhaltung aller arbeitsrechtlichen Vorschriften zu gewährleisten. Unser Netzwerk von Employer-of-Record Partnern ermöglicht es Ihnen, Vollzeitkräfte in über 170 Ländern rechtskonform einzustellen.
Als eingetragener Arbeitgeber übernimmt ein Employer of Record alle administrativen Aufgaben, die beim Einstellen eines neuen Mitarbeiters anfallen. Ihr Mitarbeiter erhält einen lokalen Arbeitsvertrag und ein an das jeweilige Land angepasste Leistungspaket. Sie behalten die Kontrolle über die täglichen Aktivitäten Ihres Mitarbeiters und können sich voll und ganz auf das Wachstum Ihres Unternehmens konzentrieren.
Kontaktieren Sie unser Sales-Team, um zu erfahren, wie Sie mit Lano Remote Mitarbeiter auf der ganzen Welt rechtssicher einstellen.
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