Contractors
Author
Kevin Junk
Date published
10.08.2020
Langfristiger Erfolg in der Selbstständigkeit hängt auch mit den Kundenbeziehungen zusammen. Es ist viel schwieriger, Kunden zu finden, als diese dann zu halten – aber nicht alle Kunden sind gut für dich. Wie du langfristige Kundenbeziehungen aufbaust? Hier entlang.
In der Selbstständigkeit zu sein, heißt auch selbstbewusst genug zu sein, sich als Dienstleister*in auf dem Markt zu behaupten. Das geht nur bei einer guten Qualität. Minderwertig abgearbeitete Aufträge führen schnell dazu, dass du nicht wieder gebucht wirst. Die oftmals hohen Tagessätze kommen zwar nicht zu Stande, weil Freelancer so gut sind, sondern weil sie ein anderes Risiko tragen, keinen bezahlten Urlaub oder Krankengeld und neben den Aufträgen auch andere Aufgaben zu erledigen haben, aber dennoch ist Qualität miteingepreist. Achte also immer darauf, dass deine Arbeiten deinen eigenen Ansprüchen genügen. Wärst du zufrieden mit deiner Leistung? Kann das so raus? Super, dann ab damit. Der nächste Auftrag ist damit schon so gut wie sicher.
Kundenbeziehungen sind eben genau das: eine Beziehung. Und für die tragen beide Seiten Verantwortung. Es ist zwar schön, auf einem Projekt zu menscheln und aus Aufträgen können Freundschaften entstehen, aber in der Regel sind es Geschäftsverhältnisse. Sei dir also klar, wie du gegenüber den Kunden auftreten willst. Wie nahbar bist du und wie viel Privates willst du erzählen? In der Regel entwickelst du dafür mit der Zeit ein gutes Gespür. Du würdest deinen Kunden niemals zu Weihnachten Schokolade schicken? Dann mach es nicht. Andere finden das super und ihre Kunden auch. Letztlich ist es wichtig, authentisch und professionell zu bleiben. Vielleicht tut es auch einfach eine Mail zu Weihnachten – mit lustigem Bild, wenn das dein Humor ist.
Noch so was, was wie Beziehung klingt: Du musst gegenüber Kunden klare Grenzen ziehen. Ein Briefing am Freitagnachmittag und eine Abgabe am Montagmorgen? Das würde bedeuten, dass du am Wochenende arbeitest. Willst du nicht? Verständlich, musst du auch nicht. Müssen Kunden auch nicht von dir verlangen. Das ist jetzt ein Extrembeispiel, aber es fängt schon im Kleinen an. Wie erreichbar willst du sein? Und wie gut hältst du dich an Absprachen? Wenn du sagst, du bist nicht erreichbar, aber antwortest auf deine Mail, gewöhnen die Kunden sich daran und erwarten eine schnelle Antwort – auch aus deinem Urlaub. Sauber abgegrenzt fühlst du dich wohl und deine Kunden wissen, woran sie mit dir sind. Sie haben klare Verhältnisse mit dir und das führt zu Respekt.
Eigentlich eine Frage, die wir ganz oben in die Liste hätten packen können. Aber auch eine Frage, die sich oft gar nicht so leicht beantworten lässt. Wenn es Konflikte gibt oder andere Zerwürfnisse, klar, dann muss ein Kunde auch mal losgelassen werden. In der Realität sind es aber nicht die extremen Fälle, sondern die kleinen Situationen. Habe ich Kapazitäten für den Kunden in Relation zu meinem gesamten Kundenökosystem? Kleine Kunden sind oft sympathisch, aber bringen wenig Geld. Viele kleine Kunden und damit das Switchen zwischen Aufgaben kann dich auf Dauer müde machen. In anderen Fällen hat das Projekt vielleicht zu Beginn noch großen Spaß gemacht, aber hat sich mittlerweile irgendwie verlebt. Es gibt viele Gründe, warum du einen Kunden nicht mehr halten willst. Oft ist es schön, auch im guten Tschüss zu sagen. Das zeigt, dass du dich und deine Ressourcen gut einschätzen kannst.
Eine langfristige Kundenbeziehung braucht deine Pflege, aber auch die des Kunden. Wenn trotz aller Bemühungen mal ein Projekt oder ein ganzer Kunde wegbrechen, kann das natürlich stressig sein. Aber gleichzeitig ist es auch eine Chance. Den perfekten Kunden gibt es zwar nicht, aber nach einer Zeit findest du sie, die coolen Kunden, die zu dir passen und für die du gerne arbeitest. Denn genau aus diesem Grund bist du ja in die Selbstständigkeit gegangen – oder?
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