Remote Work
Author
Laura Bohrer
Date published
26.02.2024
Trotz bedeutender Erfolge bei der Förderung von Frauenrechten und der Bekämpfung der Geschlechterungleichheit sind Frauen am Arbeitsplatz nach wie vor mit vielen Ungleichheiten konfrontiert. Dass Frauen weltweit im Schnitt 37% weniger verdienen als Männer und in Führungspositionen fast chronisch unterrepräsentiert sind, sind nur zwei Beispiele geschlechtsspezifischer Diskrimierung am Arbeitsplatz.
Je nachdem, wie gravierend die Ungleichheiten ausfallen, können sie sogar ein Grund sein, dass Frauen entscheiden in ein anderes Land umzuziehen und sich dort ein neues Leben aufzubauen. Die Frage, die sich hierbei stellt: Welches Land sollte Frau wählen, um nicht von einem Land mit klaffender Geschlechterlücke ins nächste zu ziehen? Welche Länder bieten berufstätigen Frauen die besten Perspektiven?
In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen einen Überblick über die Länder, in denen Frauen weltweit am besten leben und arbeiten können. Bevor wir mit dem Ranking beginnen, wollen wir jedoch zunächst einen Blick darauf werfen, welche Eigenschaften die besten Länder für Frauen ausmachen.
Bei der Entscheidung, welche Länder berufstätigen Frauen die besten Bedingungen für ein erfülltes Berufs- und Privatleben bieten, müssen viele verschiedene Aspekte berücksichtigt werden.
Der Gender Pay Gap, also das geschlechtsspezifische Lohngefälle, ist zweifellos die am häufigsten diskutierte Ungleichheit, mit der Frauen am Arbeitsplatz zu kämpfen haben. Auch wenn der Weg zur weltweiten Lohngleichheit noch ziemlich weit ist, so sind einige Länder schon recht gut dabei, wenn es darum geht, gleichen Lohn für gleiche Arbeit umzusetzen. Eben solche Länder stehen auf der Liste der besten Länder für erwerbstätige Frauen ganz weit oben.
Viele berufstätige Frauen möchten irgendwann in ihrem Leben Kinder haben. Leider ist es häufig sehr schwierig, Kinder und Karriere zu vereinbaren. In vielen Ländern fehlt Frauen noch immer die nötige Unterstützung, um sich nach der Geburt um ihr Kind zu kümmern, ohne dass die Karriere darunter leidet. Daher wundert es nicht, dass die Länder, in denen Eltern den längsten Mutterschutz und Elternurlaub haben, auch bei weiblichen Remote Workern beliebt sind, die sich für den Schritt ins Ausland entscheiden.
Sonderurlaub für familienbedingte Notfälle sollte zwar allen Arbeitnehmern unabhängig von ihrem Geschlecht gewährt werden, doch gibt es bestimmte Notsituationen, die fast ausschließlich Frauen betreffen. Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge ist weltweit eine von drei Frauen von häuslicher Gewalt betroffen. Sich unter solchen Umständen keine Gedanken um die Arbeit machen zu müssen, ist für Frauen eine große Erleichterung. Bisher haben noch nicht viele Länder Gesetze erlassen, um Frauen in solchen Fällen Sonderurlaub zu gewähren. Diejenigen, die es getan haben, stechen daher deutlich heraus. Das Gleiche gilt für Sonderurlaub im Falle einer Fehlgeburt.
Dieser Aspekt hat zwar nur teilweise mit der Gleichstellung der Geschlechter zu tun, aber die Berufsaussichten und Karrieremöglichkeiten sind ein ebenso wichtiger Faktor bei der Auswahl der Länder, in denen Frauen am besten arbeiten können. Es sei denn, die Arbeitnehmerin behält ihren Job mit ihrem jetzigen Arbeitgeber und arbeitet nach Umzug ins Ausland als Remote-Mitarbeiterin auf der Basis einer Employer of Record-Vereinbarung, wodurch sie alle gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitnehmeransprüche sowie die üblichen Mitarbeitervorteile ihres neuen Aufenthaltslandes erhält.
Bei der Bewertung der Karrieremöglichkeiten in einem Land geht es jedoch nicht nur um die Zahl der verfügbaren Arbeitsplätze, sondern auch um den Anteil weiblicher Führungskräfte. Damit ein Land als chancenreich für Frauen gelten kann, sollte es auch eine starke Beteiligung von Frauen in Führungspositionen und Aufsichtsräten aufweisen.
Ungleichheiten am Arbeitsplatz sind oft ein Spiegelbild der politischen Beteiligung von Frauen. In Ländern, in denen es Frauen an politischem Empowerment mangelt, fehlen in der Regel auch die notwendigen Strukturen, um eine Gleichstellung am Arbeitsplatz zu ermöglichen. Die politische Stellung von Frauen zu stärken umfasst nicht nur den Kampf um Frauenrechte und die Frauenquote in Regierung und Parlament sondern auch die Abwesenheit juristischer Diskriminierung von Frauen in allen Lebensbereichen.
Neben der Gleichstellung der Geschlechter, den Karrieremöglichkeiten und Urlaubsansprüchen für Frauen mit Kindern gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, die bei der Erstellung einer Rangliste der besten Länder für Frauen berücksichtigt werden müssen. Dazu gehören:
Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben: Mutterschutz- und Elternzeitregelungen tragen dazu bei, dass Frauen ihre Arbeit mit Familienzeit vereinbaren können. Aber auch flexible Arbeitsregelungen und reduzierte wöchentliche Arbeitszeiten sind wichtig.
Sicherheit: Egal ob es um organisierte Kriminalität oder häusliche Gewalt geht, das Gefühl, in dem Land, in dem man lebt, sicher zu sein, ist entscheidend.
Finanzielle Unabhängigkeit: Die finanzielle Unabhängigkeit ist ein weiterer Aspekt, bei dem die Kluft zwischen den Geschlechtern fortbesteht. Sie ist jedoch entscheidend für die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen.
Zugang zu Bildung: Bildung ist für die berufliche Entwicklung von grundlegender Bedeutung. Daher müssen beide Geschlechter gleichen Zugang zu Bildung haben.
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Es gibt mehrere Institutionen und Indizes, die Länder in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter, der Teilhabe von Frauen und anderen Faktoren bewerten. Die bekanntesten Rankings, die die besten Länder für Frauen auflisten, sind:
Der Global Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums - globales Ranking, das auf verschiedenen Bereichen beruht, in denen häufig Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern bestehen, darunter wirtschaftliche und politische Beteiligung, Bildungsniveau und mehr
Der Female Opportunity Index von N26 - Rangliste, die auf Kriterien wie dem Zugang zu Bildung, Länge des gesetzlichen Mutterschutzes, Frauenquote in Führungspositionen, Frauenanteil in Regierung, Unternehmen, MINT und Unternehmertum, geschlechtsspezifische Lohnlücke und mehr basiert
Der Women Peace and Security (WPS) Index - Ranking auf der Grundlage von verschiedenen Faktoren aus den Bereichen Teilhabe, Gerechtigkeit und Sicherheit
Der Gender Inequality Index (GII) des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen - Länderranking, welches auf den Dimensionen Gesundheit, Selbstbestimmung und Arbeitsmarktgegebenheiten basiert
Die Übersicht der sieben besten Länder für erwerbstätige Frauen, die wir im folgenden aufgelistet haben, ist eine Zusammenschau der Ergebnisse und Bewertungen der vier hier vorgestellten Indizes.
Mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von nur 37 Stunden und bis zu 50 Wochen kombiniertem Mutterschafts- und Elternurlaub geht Dänemark mit gutem Beispiel voran, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht. Aber auch in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter in Bildung und Beruf schneidet das Land gut ab. So bewertet der Female Opportunity Index das Land zum Beispiel mit 99,03 von 100 Punkten in Hinblick auf die Beteiligung von Frauen am Unternehmertum - um nur ein Beispiel zu nennen.
Darüber hinaus zählt Dänemark eine Vielzahl von Gesetzen zur Bekämpfung von Diskriminierung und verpflichtet Unternehmen dazu, die interne Lohnpolitik auf geschlechtsspezifische Lohnunterschiede zu überprüfen und in regelmäßigen Abständen Bericht zu erstatten. Zwar gehört Dänemark nicht zu den Top 10 der letzten Ausgabe des Global Gender Gap Report, aber dafür steht das Land auf Platz 4 der besten Länder für Frauen in Bezug auf Teilhabe, Gerechtigkeit und Sicherheit.
Finnland hat eine lange Tradition, wenn es um die politische Teilhabe von Frauen geht. Als erstes Land der Welt gestattete Finnland 1906 Frauen den Einzug ins Parlament, und die politische Einbeziehung der Frau hält bis heute an. Laut dem jüngsten Female Opportunity Index ist der Frauenanteil an der Regierung besonders hoch, und Finnland gilt als das zweitsicherste Land der Welt. Gute und bezahlbare Strukturen für die Kinderbetreuung und ein sehr langer Elternurlaub - 105 Tage Mutterschaftsurlaub und 158 Tage Elternzeit - sind weitere Gründe, die Finnland zu einem der Länder machen, in denen Frauen weltweit am besten leben und arbeiten können.
Laut dem Global Gender Gap Report 2021 ist Island das Land mit den niedrigsten Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern - und das bereits zum 12. Mal. Ob es um den Anteil von Frauen in Führungspositionen, geschlechtsspezifische Lohnunterschiede, Zugang zu Bildung oder politische Teilhabe geht, Island punktet in allen Bereichen, die mit der Gleichstellung der Geschlechter zu tun haben. Mit rund 26 Wochen Mutterschaftsurlaub ist das Land auch recht gut aufgestellt in Sachen Familienplanung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
In einer Rangliste der Länder, in denen Frauen weltweit am besten arbeiten können, darf Neuseeland auf keinen Fall fehlen. Dank seiner Bemühungen beim Abbau geschlechtsspezifischer Unterschiede liegt Neuseeland im Global Gender Gap Report auf Platz 4, mit besonders guten Bewertungen hinsichtlich gleicher Bildungsniveaus der Geschlechter. Unter neuseeländischem Arbeitsrecht haben Mitarbeiterinnen Anspruch auf 26 Wochen bezahlten Mutterschutz - plus 10 Tage Zusatzurlaub für schwangerschaftsbedingte Termine. Darüber hinaus können Frauen 3 Tage Trauerurlaub im Falle einer Fehlgeburt sowie 10 Tage Sonderurlaub im Falle häuslicher Gewalt nehmen. Der Female Opportunity Index 2021 bewertet Neuseeland außerdem extrem gut in Sachen Frauenbeteiligung am Unternehmertum - mit 99,94 von 100 Punkten um genau zu sein.
Norwegen liegt im Global Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums auf Platz 3 und ist deswegen zweifellos eins der besten Länder für erwerbstätige Frauen. Zudem hat das Land 2020 ein neues Gesetz erlassen, das eine Frauenquote von mindestens 40% in Unternehmensvorständen vorschreibt. Darüber hinaus bietet Norwegen gute Bedingungen für berufstätige Frauen, die eine Familie gründen wollen.
Mit 12 Wochen Mutterschutz vor der Geburt, bis zu 34 Wochen Mutterschaftsurlaub nach der Geburt und einer möglichen (wenn auch unbezahlten) Verlängerung des Mutterschaftsurlaubs um 12 Monate werden Frauen während der Schwangerschaft und in der Zeit nach der Geburt gut unterstützt. Im Women Peace and Security Index 2021/2022 nimmt Norwegen den ersten Platz ein, da es in allen Dimensionen (Bildung, finanzielle Unabhängigkeit, Antidiskriminierungsgesetze etc.) gut abschneidet.
Schweden wird oft als eins der Länder zitiert, in denen es sich am besten leben lässt. Diese positive Wahrnehmung des Landes wird durch die Ergebnisse des Global Gender Gap Report untermauert, der Schweden als fünftbestes Land in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter einstuft. Den Daten zufolge sind mehr als 50% der schwedischen Unternehmen mehrheitlich in weiblicher Hand. In Bezug auf Sicherheit, Teilhabe und Gerechtigkeit steht Schweden derzeit auf Platz 7 der WPS-Weltrangliste.
Ähnlich wie in den anderen nordischen Ländern ist das geschlechtsspezifische Lohngefälle in Schweden gering: Frauen verdienen im Durchschnitt “nur” 9,8 % weniger als ihre männlichen Kollegen. Mitarbeiterinnen können bis zu 390 Tage Mutterschafts- und Elternurlaub nehmen, und Frauen mit Kindern unter 8 Jahren dürfen ihre reguläre wöchentliche Arbeitszeit auf 75% reduzieren.
Die Schweiz ist bekannt für ihre atemberaubenden Berglandschaften und ihr hohes Lohnniveau, aber das Land bietet auch gute Bedingungen für erwerbstätige Frauen. In einer von U.S. News durchgeführten Umfrage wurde das Land auf Platz 7 der besten Länder für Frauen gewählt. Der gesetzliche Mutterschaftsurlaub dauert 14 Wochen, und Mütter können bis zu 14 Wochen bezahlten Urlaub nehmen, um sich um ein schwer krankes Kind zu kümmern. Vorfälle häuslicher Gewalt sind selten und auch in der Öffentlichkeit herrscht für Frauen hohe Sicherheit.
Bisher haben wir uns vor allem auf offizielle internationale Rankings konzentriert, die die politische Teilhabe, die Beteiligung am Arbeitsleben und andere Kennzahlen für die Gleichberechtigung der Frau messen. Aber wie bewerten Frauen die berufliche Situation in den Ländern, in denen sie leben und arbeiten? Welche Länder bieten Frauen ihrer Meinung nach die besten beruflichen Chancen und die meiste Gleichberechtigung am Arbeitsplatz?
Die Ergebnisse der von Inter Nations durchgeführten Expat Insider Umfrage 2018 zeichnen ein etwas anderes Bild als die offiziellen Rankings der besten Länder für Frauen. Natürlich sind die nordischen Länder auch auf der Liste der beliebtesten Destinationen für weibliche Expats vertreten, aber die Umfrage lieferte auch einige überraschende Reiseziele, die keine überragenden Bewertungen im Global Gender Gap Report oder im Female Opportunity Index erhalten haben. Die laut Inter Nations-Umfrage beliebtesten Länder bei im Ausland arbeitenden Frauen sind die Tschechische Republik, Bahrain und Taiwan. Zu den Gründen für die Wahl gehörten die hohe Arbeitsplatzsicherheit, die positiven Karriereaussichten, eine gute Work-Life-Balance und angenehme Arbeitszeiten.
Eine weitere wahrnehmungsbasierte Rangliste der besten Länder für Frauen ist die Liste der besten Länder 2021 von U.S. News. Basierend auf den Votings von fast 8.048 Frauen und unter Berücksichtigung von Aspekten wie Gleichstellung der Geschlechter, Einkommensgleichheit, Fortschritt und Sicherheit bestätigt die Rangliste viele der oben genannten Länder, die in Bezug auf Gender Equality ganz vorne liegen. Daneben lieferte die Umfrage aber auch einige Ergänzungen, darunter Kanada, die Niederlande, Deutschland und Australien.
Iceland, Norway, Finland, New Zealand, and Sweden are considered to be the five best countries for women. But there are other countries that also frequently score well in the rankings created by the WEF, the UNDP, and the like. These countries include:
Denmark,
Switzerland,
Austria,
Germany,
Belgium,
Netherlands,
Luxembourg,
Canada, and
Australia.
On the other end of the spectrum, there are several countries that still have a very long way to go in terms of gender parity. They include:
Afghanistan,
Chad,
Algeria,
Iran,
Pakistan,
Yemen,
Central African Republic,
Democratic Republic of the Congo, and
South Sudan.
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