Payroll
Author
Laura Bohrer
Date published
06.06.2022
Internationale Zahlungsvorgänge gehören heutzutage zum täglichen Unternehmensgeschäft. Geld um die Welt zu schicken zu internationalen Geschäftspartnern und Auftragnehmern ist völlig normal. Hinzu kommt, dass Remote Work in zahlreichen Unternehmen längst dazu geführt hat, dass mindestens ein, wenn nicht sogar mehrere Mitarbeiter vom Ausland aus für ihren Arbeitgeber arbeiten und folglich ihr Gehalt durch einen internationalen Geldtransfer erhalten müssen.
Ein im globalen Zahlungsverkehr häufig verwendeter Begriff ist die Abkürzung SWIFT. Es wird geschätzt, dass über 50% aller internationaler Zahlungsvorgänge über SWIFT abgewickelt werden.
Aber was genau sind SWIFT-Überweisungen? Wie funktionieren sie? Und noch viel wichtiger: Wie lange brauchen SWIFT-Zahlungen, bis sie beim Empfänger ankommen, und wie viel kosten sie? In diesem Blog-Artikel erfahren Sie alles, was Sie über das SWIFT-System wissen müssen.
The State Of Work
Die Abkürzung SWIFT steht für Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication. Dahinter verbirgt sich ein finanzielles Netzwerk zum Austausch von Nachrichten und Transaktionen, welches Baken und anderen teilnehmenden Institutionen des Finanzsektors einen schnellen internationalen Informationsaustausch ermöglicht. SWIFT ist eine Genossenschaft, die vollständig ihren Mitgliedern gehört. Der Hauptsitz ist in Brüssel.
Der Service der SWIFT Genossenschaft beschränkt sich auf das Bereitstellen eines sicheren Nachrichtensystems für internationale Zahlungsanweisungen. Das SWIFT-System hält selbst also keine Gelder oder Wertpapier und ist auch nicht direkt für die Überweisung zuständig. Derzeit verbindet das SWIFT-Bankensystem mehr als 11.000 Institutionen in über 200 Ländern weltweit. Nach Angaben der SWIFT-Genossenschaft verarbeitete das Netzwerk im vergangenen Jahr durchschnittlich 42 Millionen Nachrichten pro Tag.
Alle Banken, die sich dem SWIFT-Bankensystem anschließen, erhalten einen speziellen Identifizierungscode, der als SWIFT-Code oder SWIFT-ID bezeichnet wird. Manchmal wird diese Kennnummer auch als BIC-Code (Bank Identifier Code) oder ISO 9362-Code bezeichnet. Sie besteht aus 8 bis 11 Zeichen, in denen die folgenden Informationen kodiert sind:
Die ersten vier Zeichen geben Auskunft über die Bank
Die folgenden zwei Zeichen stellen den Ländercode dar
Die folgenden zwei Zeichen stellen den Regionalcode dar (also wo genau sich der Hauptsitz befindet)
Die folgenden drei Zeichen sind optional - wenn vorhanden, geben sie die konkrete Bankfiliale an (manchmal einfach ersetzt durch “XXX”)
Der Zweck des SWIFT-Codes besteht darin sicherzustellen, dass internationale Zahlungen an das korrekte Bankinstitut überwiesen werden. Deshalb ist es bei internationalen Zahlungen notwendig, neben der IBAN (International Bank Account Number) des Empfängers auch den BIC-Code des zugehörigen Finanzinstituts anzugeben.
Das Ziel des SWIFT-Systems ist es, sichere Finanztransaktionen auf internationaler Ebene zu ermöglichen. SWIFT ist ein globales Bankennetz, das es den teilnehmenden Instituten erlaubt, auf sichere und standardisierte Weise elektronische Informationen über Zahlungen und Geldtransfers untereinander auszutauschen.
Da jede Bank, die am SWIFT-System teilnimmt, einen eindeutigen SWIFT-Code erhält, können Zahlungen dem richtigen Finanzinstitut zugeordnet werden, was Zeit und Geld spart. Seit seiner Gründung im Jahr 1973 hat sich SWIFT zu einem Schlüsselelement der globalen Finanzinfrastruktur entwickelt. Trotz der Präsenz anderer Anbieter von Finanznachrichtendiensten wie Ripple hat SWIFT nach wie vor eine beherrschende Stellung auf dem Markt.
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Eine der häufigsten Fragen im Zusammenhang mit SWIFT ist: “Wie funktionieren SWIFT-Überweisungen?” Schauen wir uns dazu einmal an, wie SWIFT-Zahlungen zwischen zwei teilnehmenden Banken abgewickelt werden. Wie wir bereits erklärt haben, sendet das SWIFT-System eine Nachricht von Ihrer Bank an die Bank des Empfängers, die dann das Geld auf dem Bankkonto des Empfängers gutschreibt.
Aber was genau passiert dazwischen? Das hängt zum Großteil davon ab, ob zwischen den beiden Banken bereits eine Geschäftsbeziehung besteht. In anderen Worten, ob sie bereits Nostro- und Vostro-Konten beim jeweiligen Zahlungspartner besitzen, über die sie das Geld direkt überweisen können.
Das erste Szenario ist das einfachere - und in der Regel auch das kostengünstigere. Nehmen wir an, Sie möchten Geld von Ihrem Bankkonto bei einer britischen Bank (nachfolgend abgekürzt GB-Bank) an ein Bankkonto eines Mitarbeiters in Hongkong überweisen (nachfolgend abgekürzt HKG-Bank). Beide Banken sind Teil des SWIFT-Systems und stehen in einer direkten Geschäftsbeziehung zueinander. Die SWIFT-Überweisung umfasst dann die folgenden Schritte:
SWIFT-Nachricht von GB-Bank an HKG-Bank mit Zahlungsanweisung
GB-Bank belastet Ihr Konto mit dem zu zahlenden Betrag
GB-Bank überweist den Betrag der HKG-Bank
HKG-Bank schreibt den Betrag Ihrem Mitarbeiter gut
Hinweis: Hierbei handelt es sich um eine vereinfachte Darstellung des Prozesses, bei dem Teile der Zahlungsabwicklung zwischen den beiden Banken ausgelassen wurden. Unter realen Bedingungen müssen auch Überweisungsgebühren berücksichtigt werden.
Bleiben wir bei unserem Beispiel aus dem ersten Szenario. Diesmal haben die beiden Banken jedoch keine direkte Geschäftsbeziehung. In diesem Fall kann die Zahlung nicht direkt zwischen Ihrer Bank und der Bank des Empfängers abgewickelt werden. Stattdessen muss die Transaktion über eine oder sogar mehrere zwischengeschaltete Banken erfolgen.
Beispielsweise könnten beide Banken (d. h. die britische Bank und die Bank in Hongkong) eine Geschäftsbeziehung zu einer amerikanischen Bank (nachfolgend mit US-Bank abgekürzt) unterhalten, die als Korrespondenzbank dient. Die SWIFT-Überweisung wird dann komplizierter und setzt sich aus den folgenden Schritten zusammen:
SWIFT-Nachricht von GB-Bank an HKG-Bank, um eine Möglichkeit zu finden, das Geld über eine Korrespondenzbank zu überweisen
GB-Bank belastet Ihr Konto mit dem zu zahlenden Betrag
GB-Bank überweist den Betrag an die Korrespondenzbank, also an US-Bank
US-Bank überweist den Betrag an die Empfängerbank, bei der Ihr Mitarbeiter ein Konto hat (in der Regel fallen hier zusätzliche Transaktionsgebühren an)
HKG-Bank schreibt den Betrag Ihrem Mitarbeiter gut
Grundsätzlich gilt: Je mehr Korrespondenzbanken eingeschaltet werden müssen, um die SWIFT-Überweisung durchzuführen, desto länger dauert die Bearbeitung und desto höher sind die anfallenden Gebühren.
Trotz des technologischen Fortschritts werden SWIFT-Überweisungen nicht augenblicklich ausgeführt. Selbst im 21. Jahrhundert braucht es Zeit, Geld um die Welt zu schicken. Faktoren, die die Bearbeitungszeit einer SWIFT-Zahlung beeinflussen, sind:
Anzahl der für die SWIFT-Überweisung erforderlichen Korrespondenzbanken
Kontrollen zur Bekämpfung von internationaler Geldwäsche und Betrug, die für jede Transaktion durchgeführt werden
Im Allgemeinen dauern SWIFT-Zahlungen zwischen 3 und 5 Tagen. Bei Überweisungen innerhalb der EU liegt die Bearbeitungszeit in der Regel zwischen 1 und 2 Tagen.
Obwohl das SWIFT-System so konzipiert ist, dass es teilnehmenden Banken internationale Zahlungsvorgänge erleichtert, können internationale Überweisungen zu einem teuren Unterfangen werden. Die von den Korrespondenzbanken erhobenen Transaktionsgebühren sind einer der Aspekte, die es dabei zu berücksichtigen gilt.
Hinzu kommen Gebühren für Fremdwährungen. Fremdwährungs- und Servicegebühren können sich schnell summieren und zu Gesamtkosten von bis zu 50 Euro pro Transaktion führen.
Außerdem sollten Sie bedenken, dass viele Banken auch dem Empfänger einer Zahlung Gebühren in Rechnung stellen. Bevor Sie eine SWIFT-Zahlung an einen Ihrer Mitarbeiter im Ausland vornehmen, sollten Sie daher Ihre Bank anweisen, alle Gebühren von Ihrem Konto abzubuchen (inklusive möglicher Gebühren der Korrespondenzbank).
Mehr zum Thema SWIFT-Gebühren lesen Sie im entsprechenden Eintrag in unserem Help Center.
Eine der größten Herausforderungen bei der Abwicklung internationaler Gehaltsabrechnungen besteht darin, alle Mitarbeiter rechtzeitig und in der richtigen Währung zu bezahlen. Je nach Größe Ihres globalen Teams und der Anzahl der vertretenen Länder kann das Auszahlen der Löhne und Gehälter ein zeitaufwändiger und kostspieliger Prozess sein, der zudem ein beträchtliches Maß an Planung erfordert, um sicherzustellen, dass jeder sein Gehalt ohne Verzögerungen erhält.
Stellen Sie sich vor, Sie müssten für jeden einzelnen Mitarbeiter einmal im Monat eine separate SWIFT-Überweisung aufgeben. Das wäre eine ungemein große Zusatzbelastung für Ihr Payroll-Team, welches bereits genug damit zu tun hat sicherzustellen, dass Ihr Unternehmen in jedem Land alle gesetzlichen Vorschriften korrekt einhält.
Mit einer Global Payroll Lösung wie Lano müssen Sie sich keine Gedanken mehr darüber machen, wie Sie Ihre Mitarbeiter im Ausland bezahlen. Über unsere smarte Plattform erhalten Sie Zugriff auf unsere Digital Wallet, die es Ihnen ermöglicht, Auftragnehmer und Mitarbeiter in über 170 Ländern zu bezahlen und dabei aus 28 verschiedenen Währungen zu wählen. Nehmen Sie Kontakt zu unserem Sales-Team auf um zu erfahren, wie Sie mit Lano Mitarbeiter und Auftragnehmer weltweit mit einem Klick bezahlen können.
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